Also wenn ich aus dem Haus gehe, stoße ich in Wald und Flur auf Relikte der Kelten: keltische Grabhügel, Reste einer riesigen keltische Siedlungsanlage, und sogar die archäologische Sensation des Keltenfürsten von Hochdorf ist ganz in der Nähe. Von den reichhaltigen Funden und Siedlungsresten der Römer ganz zu schweigen. Sie hinterließen uns Fundamente und Mauern, Brückenpfeiler, Statuen und vieles mehr.

Leider keine Spur von den antiken Griechen. Sehr enttäuschend für den Liebhaber der griechischen Antike! Nicht die kleinste Scherbe aus der Wiege der abendländischen Kultur am Mittelmeer hat man hier gefunden. Griechische Kultur begegnet uns in Mühlacker und Umgebung höchstens in Form traditioneller Fischgerichte und neuzeitlicher Hausmannskost, die ein paar Tavernen und Restaurants anbieten.

Kein Wunder. In antiken Zeiten vor Christi Geburt scheinen sich nur ein paar Kaufleute von den warmen Sandstränden in die feucht-kalten Waldgebiete verirrt zu haben, die heute Badenern, Schwaben und vielen Zugereisten in Süddeutschland eine Heimat geben.

Doch: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und ich verspreche feierlich: Falls irgendein alter Grieche uns hier in der Gegend doch irgendwas hinterlassen hat auf das man beim Ausheben irgendeiner Baugrube stößt, ja dann werde ich aus diesem Fund einen historischen Roman stricken, der diesem Sandalen-Griechen, der vor 2500 Jahren in Chiton und Himation gewickelt, hier herumspazierte, ein literarisches Denkmal setzen!