Blog-Layout

Zufall? Schicksal? Oder mehr…?

Also da könnte man schon ins Grübeln kommen. Am heutigen Sonntag beschäftige ich mich bei den Recherchen für meinen Maulbronner Klosterroman – eine einst mächtige Zisterzienserabtei - mit den „acht Versen des heiligen Bernhard“. Der heilige Bernhard, lateinisiert „Sanctus Bernardus“ gilt als wichtigster Mönch für die europaweite Verbreitung des Zisterzienserordens im Mittelalter. Bei seinen „acht Versen“ handelt es sich um Psalmzitate aus der Bibel, mit denen man für eine glückliche Todesstunde und die Rettung seiner Seele betet.


Und was fällt mir eben auf? Am gestrigen Samstag saß ich, weil mein Sohn dorthin umzieht, auf einer Bank in einem badischen Ort bei Karlsruhe. Direkt gegenüber läuteten wie wild die Kirchturmglocken. Ihr werdet es nicht glauben: Es war das Geläut der Kirche St. Bernhard, und der Stadtbus kam die Bernhardusstraße entlanggefahren...!

Bemerkenswert, oder? Zumal, wenn man weiß, dass der alte Mönch Bernhard ein Mystiker und religiöser Eiferer vor dem Herrn war. Das also ist meine Wochendgeschichte.


Eine Geschichte zu Bernhard und seinen Psalmen geht so: Der Kirchenmystiker sprach öfter mal mit dem Teufel höchstselbst. Dabei behauptete der Höllenfürst, die acht Psalmen zu kennen, deren tägliches Aufsagen zum Seelenheil führe. Bernhard dagegen, so der Teufel, kenne sie leider nicht. Doch der Ordensbruder belehrte den Teufel eines Besseren – sodass dieser ihm die acht Richtigen bestätigte.


Sehr anschaulich sind dazu mittelalterliche Stunden- oder Gebetsbücher, mit wunderbaren Bildern, die den heiligen Bernhard mit einem großen schwarzen Dämonen zeigen, der ihn beim Gebet stören und vom rechten Weg abbringen will. 


Zum Foto: Kloster Maulbronn, Scriptorium: Der Heilige Bernhard von Clairveaux betet Maria, die heilige Mutter Gottes an.


von Nobert Weimper 05 Mai, 2024
Basilisk gegen Dämonen im Kloster-Kreuzgang
von Nobert Weimper 21 Apr., 2024
Mönchsleben: In Reih´ und Glied aufs Klosterklo
von Nobert Weimper 01 Apr., 2024
Grausiger Fund im Kloster Maulbronn: Junge Frau lebendig eingemauert?
von Nobert Weimper 08 Jan., 2024
Das fragt Heraklit: Welches ist mein "Ich"?
von Nobert Weimper 14 Dez., 2023
Weltwunder Artemistempel
von Nobert Weimper 05 Dez., 2023
Telesilla: Dichterin und Kämpferin
von Nobert Weimper 28 Nov., 2023
Trinken für Entscheidungsfindung
von Nobert Weimper 09 Nov., 2023
Ekecheiria gebrochen
von Norbert Weimper 03 Nov., 2023
Die Vorsokratiker um Heraklit: Jeder gegen jeden!
von Norbert Weimper 31 Okt., 2023
Von Athen aus kolonisierten Ionier das karische Gebiet in Kleinasien und gründeten Stadtstaaten wie Kolophon, Ephesos und Milet. Ihr Ionischer Aufstand mündete in die Perserkriege zwischen dem antiken Griechenland und dem Persischen Weltreich unter Dareios I und Xerxes I mit dem Kampf an den Thermopylen und der berühmten Schlacht von Marathon.
Weitere Beiträge
Share by: